Whisk(e)ylexikon

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Faraday Pot Still:
Die Faraday-Brennblase wurde nach ihrem Hersteller David Faraday benannt. Dieser ist mit dem Forscher verwandt, der dem Faraday’schen Käfig seinen Namen gegeben hat. Vor- und Nachlauf sind deutlich kürzer als bei anderen Potstills. Diese Art des Brennes wird nur in der walisischen Whisky-Destillerie „Penderyn“ eingesetzt und ähnelt eher der deutschen Brennart als der Schottischen.

Farbe/Färbung:
Ein Whisky bezieht seine Farbe durch die Lagerung in Eichenfässern.
Die Destillen wollen, dass ihr Whisky auch über Jahre immer die gleiche Farbe hat. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Whisky mit Hilfe von Farbstoffen optisch aufgebessert wird.  Auf vielen Whiskyflaschen kann man heutzutage „enthält Zuckercouleur“ oder „mit Farbstoffen“ lesen. Dies ist nicht nur bei Blends, sondern auch bei Single Malts der Fall.

  • Die Destillen wollen, dass ihr Whisky auch über Jahre immer die gleiche Farbe hat. Da die Herstellung und Lagerung aber ein sehr komplexer Vorgang ist (jedes Fass an sich ist schon anders), hat der fertige Whisky nicht immer exakt die gleiche Farbe. Um die Farbunterschiede der einzelnen Abfüllungen auszugleichen, kommt dann der Farbstoff ins Spiel. Wie viel davon eingesetzt wird, ist abhängig von der Größe der Farbunterschiede. Die Farbe hat beim Kunden einen gewissen Wiedererkennungswert.
  • Es gibt aber auch Brennereien, die mit Hilfe von Farbstoffen einen besonders dunklen, oder einen schön goldenen Whisky erzeugen. Dies dient nur dem Verkauf, da dem Kunde durch die Farbe vermittelt wird, dass es sich um einen besonders hochwertigen, stark gereiften Whisky handelt. Somit erhofft man sich bessere Chancen auf dem Markt.

Besonders häufig kommt der Farbstoff E150 (Zuckercouleur) zum Einsatz. Dies sind braune Verbindungen, die entstehen, wenn Zucker in Gegenwart bestimmter Bräunungsbeschleuniger (z.B. Essig – oder Zitronensäure) stark erhitzt wird.
Zuckercouleur gilt als unbedenklich und ist ohne Höchstmengenbeschränkung für alle Lebensmittel, die Zusatzstoffe enthalten dürfen, zugelassen.
Zuckercouleur schmeckt ein wenig bitter und verbrannt. Auf die äußerst geringen Mengen, die dem Whisky zugemischt werden, kann man jedoch keine geschmackliche Veränderung wahrnehmen.
Der Nachteil dieses Farbstoffes ist, dass er mit der Zeit verblasst. Dies ist aber auch bei Whisky ohne Farbstoffzusatz der Fall.
Nur in wenigen europäischen Staaten (unter anderem in Deutschland) muss der Zusatz von Farbstoffen auf dem Etikett der Flasche stehen.
Viele Hersteller setzten mittlerweile wieder auf eine „natürliche“ Herstellung ohne Farbe, um sich von den Massenprodukten abzusetzten. Vor allem unabhängige Abfüller arbeiten nach diesem Prinzip.

Fass/Fässer:
Soll eine Erfindung der Kelten gewesen sein. Es ist in den meisten Ländern gesetzlich vorgeschrieben, dass Whisky zu Reifung in Eichenfässern gelagert werden muss.
Die Fässer für die Whiskylagerung bestehen überwiegend aus Eiche, selten werden andere Holzarten wie Kastanie verwendet. Es gibt zwei wesentliche Eichenarten, die für die Herstellung von Fässern verwendet werden: Die amerikanische Weißeiche, von der die typischen Vanille- und Karamellaromen des Bourbon herrühren, sowie die europäische Eiche, die den Whisky kräftiger würzt und ihm eine angenehme Bitternot verleiht. Damit die Stoffe und Aromen des Holzes besser in den Whisky übergehen können, werden die Fässer vorher ausgebrannt (geröstet, getoastet). Je nach Größe können die Fässer zwischen 50 bis 650 Liter fassen.

Fassstärke (Cask Strength):
Die meisten Whiskys werden vor der Abfüllung auf Trinkstärke verdünnt. Dadurch erhält der Whisky einen Alkoholgehalt von ca. 40-50%. Wird ein Whisky hingegen nicht verdünnt, so hat er Fassstärke (Cask Strength) und den Alkoholgehalt wie er ihn frisch aus dem Fass hat. Dieser liegt bei etwa 50-60% oder höher.

Feints:
Der letzte Teil der Destillation (Nachlauf). Dieser besteht aus unerwünschten und unbrauchbaren Stoffen, wie Fuselöle.
Er wird durch den Stillman vom „guten“ Alkohol abgetrennt und zur Destillatin zurückgeleitet.
Eine andere Bezeichnung dafür ist Tales.

Fermentation:
Der Vorgang beim Herstellungsprozess, bei dem die zuckerhaltige in eine alkoholische Flüssigkeit umgewandelt wird.
Dies geschieht im Washback durch das Zugeben von Hefe. Am Ende entsteht die Wash, die zwischen 7 und 9 % Alkohol hat.

Fillings:
Bezeichnug für das frische Destillat, das noch nicht in Fässern gelagert wurde. Weitere Begriffe dafür sind White Dog, Spirit, New Make und Baby Whiskey.

Filtration:
Vor dem Abfüllen in Flaschen wir der Whisky gefiltert. Durch ein Sieb aus Edelstahl werden Holzstücke und andere Fassrückstände entfernt.

Anders als bei der Kühlfiltration werden bei dieser Art der Filterung keine Geschmacks- und Aromastoffe entfernt.

Finishing:
Oft wird ein Whisky nach der Lagerung in einem Fass noch für eine gewisse Zeit in ein anderes Fass umgefüllt und eine Zeit lang gelagert. So erhält der Whisky mehr Komplexität, Tiefe und weitere Aromen. Besonders beliebt ist das so genannte Sherry-Finish, also die Lagerung in einem Fass, in dem sich vorher Sherry befand.

First Fill:
Bezeichnung für Fässer, in denen bereits andere alkoholische Getränke, wie Borubon, Sherry und Port gelagert wurden und die zum ersten Mal mit Malt-Whisky befüllt werden.

Foreshot:
Der erste Teil vom Destillat, der vom Stillman abgetrennt wird. Dieser wird wieder zurück in den Bottich geführt, da er ungewollte Stoffe enthält. Dort wartet er auf den nächsten Destillationsvorgang.
Dieser Teil wird machmal auch „Head“ genannt.

 

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